Die OHSAS 18001:1999 Arbeitsschutzmanagementsysteme - Spezifikation wurde im Jahr 1999, sozusagen mangels einer internationalen ISO-Norm, von verschiedenen Organisationen als ”private” Arbeitschutzmanagementsystem-Norm verabschiedet und vom Britischen Normungsinstitut BSI veröffentlicht. Die Norm orientierte sich eng an der >> ISO 14001:1996 und wurde bald international die wichtigste Grundlage für eine Beurteilung von Arbeitsschutzmanagementsystemen.

Seit Juli 2007 ist diese Fassung durch die >> OHSAS 18001:2007 abgelöst, allerdings bleibt sie für Unternehmen mit bestehender Zertifizierung bis 1. Juli 2009 gültig.

Ein Ablaufschema für ein Managementsystem nach OHSAS 18001 und die Anwendung des PDCA-Zyklus ist in der folgenden Abbildung dargestellt:

Abb. 1: Arbeitsschutzmanagementsystem nach OSHAS 18001 und PDCA-Zyklus

Die wesentlichen Anforderungen der einzelnen Abschnitte sind:

ARBEITSSCHUTZPOLITIK:
Dokumentierte (= schriftliche) Erklärung über die Absichten und Grundsätze des Unternehmens im Arbeitsschutz. Muss von der obersten Leitung autorisiert werden.

PLANUNG DES MANAGEMENTSYSTEMS:
Das Unternehmen muss seine Gefährdungen ermitteln und Risiken beurteilen; wobei das Risikoausmaß einzuschätzen und zu entscheiden ist, ob Risiken tolerierbar sind oder beseitigt oder gelenkt werden müssen. Ferner müssen die Unternehmen relevante gesetzliche und andere Anforderungen ermitteln, Ziele für den betrieblichen Arbeitsschutz festlegen und Programme zur Verwirklichung der Ziele auflegen.

UMSETZUNG UND DURCHFÜHRUNG:
Hier fordert die Norm, Aufgaben, Befugnisse und Verantwortlichkeiten festzulegen, die entsprechenden Fähigkeit der Beschäftigten sicherzustellen (etwa durch entsprechende Ausbildung, Schulung und/oder Erfahrung), Verfahren für Beratung und Kommunikation festzulegen, das Managementsystem zu dokumentieren, Verfahren zur Dokumentenlenkung (d.h. sicherstellen, dass gültige Fassungen überall dort sind, wo sie gebraucht werden, und ungültige Fassungen nicht weiter verwendet werden) festzulegen und solche betrieblichen Abläufe zu planun und zu betreuen, bei den die ermittelten Risiken dieses erfordern. Mögliche Vorfälle und Notfallsituationen müssen ermittelt und Erkrankungen und Verletzungen verhindert oder gemildert werden.

KONTROLL- UND KORREKTURMASSNAHMEN:
Die Arbeitsschutzleistung muss regelmäßig überwacht und gemessen werden. Kommt es zu Problemen (Unfälle, Vorfälle, Nichteinhaltungen), müssen korrektive und präventive Maßnahmen veranlasst werden (Maßnahmen, die ein erneutes Auftreten verhindern bzw. mögliche Abweichungen von vornherein vermeiden), deren Risiko vor ihrem Einsatz zu beurteilen ist. Zum Nachweis des Einhaltens der Norm sind Aufzeichnungen zu führen, das gesamte System wird durch regelmäßige
Audits geprüft.

MANAGEMENTBEWERTUNG:
Die Unternehmensleitung bewertet das Managementsystem regelmäßig, um sicherzustellen, dass es weiterhin geeignet, angemessen und wirksam ist.

ZERTIFIZIERUNG:
Nach dem Aufbau des Managementsystems kann dieses zertifiziert werden. Da OHSAS keine offizielle ISO-Norm ist, ist der Ruf der Zertifizierungsorganisation entscheidend für den Wert des Zertifikats. Zur Zertifizierung wird u.a. ein externes Zertifizierungsaudit durchgeführt.

 

Weitere Informationen:

Zu OHSAS 18001:1999

Die deutsche Übersetzung der OHSAS 18001 ist vom DIN herausgegeben und beim Beuth-Verlag zu beziehen. Hinweise zur Umsetzung gibt die OHSAS 18002 “Leitlinien zur Umsetzung von OHSAS 18001”, die in englischer Sprache beim BSI (British Standard Institution) erhältlich ist. Dort stehen auch Aktualisierungen zum Download bereit, die die Zusammenhänge von OHSAS 18001/18002 mit der Norm ISO 9001:2000 darstellen.

Zur aktuellen Fassung: >> OHSAS 18001:2007

Andere Arbeitsschutzmanagementsysteme:

>> LASI-Leitfaden
>>
OHRIS
>>
SCC

© Jürgen Paeger 2004 - 2010