Fundgrube

+++ Aktuelle Meldungen zu Managementsystemen und Nachhaltigkeit +++ Aktuelle

(16.1.2010)
Neue EMAS III

Seit dem 11.1.2010 ist die EG-Verordnung Nr. 1221/2009 (“EMAS III”) in Kraft. Das europäische Umweltmanagementsystem EMAS wird damit erneuert. Kern der neuen Verordnung sind nach wie vor die Anforderungen der ISO 14001, und darüber hinaus sind wie bisher zusätzliche Anforderungen zu erfüllen, etwa die obligatorische Durchführung einer Umweltprüfung zur Ermittlung und Bewertung der Umweltaspekte, die Einhaltung von rechtlichen Umweltverpflichtungen (die nach ISO 14001 “nur” beim Aufbau des Umweltmanagementsystems berücksichtigt werden müssen - die Pflicht zur Einhaltung gilt aber natürlich ohnehin und unabhängig von einem Umweltmanagementsystem!) und die Kommunikation mit der Öffentlichkeit. Nach wie vor gibt es eine Umwelterklärung, in der jetzt einige Kernindikatoren enthalten sein müssen; diese umfassen Gesamtenergieverbrauch und Anteil erneuerbarer Energien, Materialverbräuche, Wasserverbrauch, Gesamtmenge an Abfällen und an gefährlichen Abfällen, Flächenverbrauch und Emissionen an bestimmten Schadstoffen und Treibhausgasen.

Da die Verordnung seit 11.1.2010 gilt, werden neue EMAS-Begutachtungen nur noch nach EMAS III durchgeführt. Bestehende Registrierungen blieben gültig; und ist die nächste Begutachtung vor dem 11.7.2010 fällig, kann die Frist um sechs Monate verschoben werden. Für kleine und mittlere Unternehmen bestehen großzügigere Ausnahmeregelungen, künftig werden sie nur alle vier Jahre begutachtet, die aktualisierte Umwelterklärung nur alle zwei Jahre validiert. Zukünftig ist EMAS nicht nur in der EG, sondern weltweit möglich. Da die dazu notwendigen Registrierungsverfahren aber erst noch umzusetzen sind und die Mitgliedsstaaten hierfür ein Jahr Zeit haben, wird dieses erst 2011 relevant.

Mehr zu >> EMAS

 

(28.11.2009)
Neue ISO 14001:2009

Eine neue Fassung der ISO 14001 wurde jetzt veröffentlicht. Diese enthält allerdings nur Aktualisierungen bei einigen Normverweisen sowie einen aktualisierten Anhang B, der die Übereinstimmungen mit der ISO 9001 darstellt - dieser Anhang wurde an die ISO 9001:2008 angepasst. Inhaltliche Änderungen gibt es keine, für zertifizierte Unternehmen ergibt sich durch die neue Fassung also kein Handlungsbedarf.

Mehr zu >> ISO 14001

 

(28.11.2009)
Neuer Anlauf Umweltgesetzbuch?

In einem Interview mit der Rheinischen Post sagte der neue Umweltminister Norbert Röttgen auf die Frage: “Gibt es einen Neuanlauf beim Umweltgesetzbuch?”: “Ich glaube, wir müssen anspruchsvoller sein. Klima- und Ressourcenschutz kann ein eigenes Rechtsgebiet werden. Das würde nicht zuletzt der Rechtsklarheit und Rechtssicherheit dienen.” Dies wurde von den Presseagenturen wie dpa und AFP als “Ja” interpretiert.

>> Zum Interview auf RP online

 

(06.02.2009)
Umweltgesetzbuch gescheitert

Das Umweltgesetzbuch - der Versuch, das unübersichtliche Umweltrecht zu vereinheitlichen und eine integrierte Vorhabengenehmigung einzuführen - ist zumindest für die laufende Legislaturperiode gescheitert. Viele Unternehmen können damit gut leben - das Umweltrecht ist zwar unübersichtlich, aber wenigstens einigermaßen bekannt; in ein neues Umweltrecht hätte man sich erst einarbeiten müssen. Aber langfristig ist insbesondere durch den Wegfall der einheitlichen Umweltgenehmigung (bisher laufen die Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz und wasserrechtliche Genehmigungen parallel) die Chance auf einfachere und schnellere Verfahren zur Genehmigung neuer Vorhaben vertan worden.

>> Bundesumweltministerium: Hintergrundpapier und Zitatesammlung

 

(15.12.2008)
Neue ISO 9001:2008 veröffentlicht

Die deutsche Fassung der neuen ISO 9001:2008 ist fertig. Ziel der Überarbeitung war eine größere sprachliche Klarheit. Neue inhaltliche Anforderungen gibt es nicht, allenfalls können einige Klarstellungen Handlungsbedarf erzeugen, so etwa der neue ausdrückliche Hinweis, dass Unternehmen auch bei ausgegliederten Prozessen für die Erfüllung der Kundenanforderungen verantwortlich sind und im Managementsystem beschreiben müssen, wie diese gelenkt werden. Das war auch bisher schon gute Praxis, aber wer sich davor gedrückt hat, muss nun nachbessern.

Mehr zu >> ISO 9001:2008

 

(15.1.2008)
Grüne Bilanzen

Die Diskussion um den Klimawandel zeigt auch in der Industrie Wirkung: In seinem Jahresausblick “The World in 2008” erwartet der Economist, dass im Jahr 2008 etwa 1.750 große Unternehmen einen Umwelt- oder Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen; das wären etwa dreimal so viele wie im Jahr 2005. Der Economist glaubt, dass diese Berichte zunehmende Bedeutung in der Öffentlichkeit erhalten. Schon gibt es Webseiten, die etwa die Anstrengungen von Unternehmen wie Apple, Dell oder Nike zur Verminderung von Treibhausgasen bewerten (www.climatecounts.org); erste Hersteller geben den Kohlendioxid-Fußabdruck ihrer Produkte an und General Electric bietet eine Kreditkarte an, bei denen Treuepunkte zum Kohlendioxid-Offset verwendet werden. Die Richtung, so der Economist, ist klar: Je bewußter den Verbrauchern ihr ökologischer Fußabdruck wird, desto größer wird der Druck auf die Unternehmen.

>> Economist: Sustainable maths. Environmental reporting for companies needs teeth. (englischsprachig)

 

(29.8.2007)
Neue Fassung der OHSAS 18001

Seit Juli ist die 2. Fassung der Norm OHSAS 18001 (Arbeitsschutzmanagementsysteme) veröffentlicht. Die aktuelle Fassung OHSAS 18001:2007 wurde gegenüber der bisher (und für Betriebe mit bestehendem OHSAS-Zertifikat noch bis 1.7.2009) gültigen >> OHSAS 18001:1999 besser an die ISO 14001:2004 angepasst, so wurden ähnlich wie bei ISO 14001 Ziele und Programme in einem Kapitel zusammengefasst, und die Bewertung der Einhaltung der Rechtsvorschriften zu einem eigenen Kapitel aufgewertet. Neue Anforderungen wurden insbesondere für die Beteiligung der Mitarbeiter, die Untersuchungen von Vorfällen (Unfälle und Beinahe-Unfälle) formuliert, die Anforderungen an die Managementbewertung in Einklang mit der ISO 14001 detailliert.

Mehr zu >> OHSAS 18001:2007
>>
Information zu OHSAS 18001:2007 beim BSI (englischsprachig)

 

(24.7.2007)
Die gute Seite des teueren Öls ...

... hat DIE ZEIT entdeckt: “Es spricht nichts dafür, dass das Öl dauerhaft billiger wird - und vieles dafür, dass wir in ein paar Jahren noch höhere Preise erleben.” Etwa ernste Versorgungsprobleme in fünf Jahren, vor denen kürzlich die Internationale Energie Agentur warnte. Dadurch entstehe eine neue Dimension im globalen Wettbewerb: Gewinnen werden die Länder, die ihre Abhängigkeit schnell verringern. Dabei helfe der hohe Ölpreis: “Ist der Preis nämlich niedrig, atmen die Menschen allzu schnell auf: Die große Katasprophe kommt gar nicht.”

Zum >> ZEIT-Kommentar von Uwe Jean Heuser
Spiegel online über die >>
Warnung der Internationalen Energie Agentur

 

Die Wirtschaft entdeckt die Nachhaltigkeit ...

... findet auch (siehe folgende Meldung) der Spiegel. Interessierten Fragen nach den Kohlendioxid-Emissionen fürher höchstens einige Umweltbewegte, interessieren sich heute “Leute dafür, die über Milliarden-Investments entscheiden”. Hintergrund seien neue Umweltgesetze und weiter steigende Preise für Kohle, Gas, Öl und Strom; die Bedingungen des Wirtschaften veränderten sich grundlegend. Vor allem die globale Erwärmung, zitiert der Spiegel die Investmentbank Lehman Brothers, sei eine tektonische Kraft, die langsam, aber gewaltig die ökonomische Landschaft verändere; die Risiken des Klimawandels sind für die Vermögensverwalter der Axa-Gruppe “genauso wichtig wie Zinsraten und Wechselkursrisiken”.

Spiegel 29/2007, im Internet >> http://service.spiegel.de/digas/find?DID=52263658 (0,50 Euro)

 

(8.6.2007)
Klimawandel: Die Industrie wird grün

Mit der Haltung der Industrie zum Klimawandel beschäftigt sich ein Sonderteil des Economist vom 2. Juni 2007: Der Klimawandel werde nun ernst genommen. Das habe zum einen mit der (etwa im UN-Klimareport dargelegten) wissenschaftlichen Erkenntnis zu tun, in Amerika aber auch mit der politischen Entwicklung - verbindliche Reduktionsziele in Kalifornien, fünf Gesetzentwürfe zur Reduktion im amerikanischen Kongress, die von den meisten chancenreichen Präsidentschafts-Kandidaten unterstützt werden. Die großen Emittenten stellen sich bereits auf eine  Bepreisung von Kohlendioxid-Emissione ein, und so kommt es, dass Großkonzerne in erneuerbare Energien investieren. Amerikanische Universitäten starten Forschungsprogramme, die Geber von Risikokapital investieren in alternative Energien. Dazu kommt die Angst der Platzhirsche vor der Konkurrenz durch neue Firmen (oder eines Vorsprungs der Konkurrenz); die IT-Branche hat gezeigt, wie schnell Umwälzungen geschehen können. Allerdings sollten die Erwartungen einer Emissionsreduzierung nicht enttäuscht werden, sonst sei die grüne Welle schnell wieder vorbei, warnt der Economist. Und rechnet vor, dass selbst ein Preis von 50 US-$ pro Tonne Kohlendioxid (die obere Grenze des IPCC-Vorschlags von 20 bis 50 US-$ pro Tonne) den Strompreis nur um 15 Prozent erhöhen würde, angesichts der jüngsten Preisschwankungen sei dies kaum als drakonisch anzusehen. Dieser Preis würde die richtigen Investitionen belohnen, die Kosten des Nichthandels könnten dagegen gewaltig sein.

Zum >> Beitrag im Economist

 

(7.4.2007)
4. UN-Klimareport - 2. Teil: Die Auswirkungen des Klimawandels

Die Zusammenfassung des zweiten Teils des >> “UN-Klima-Reports”, der sich mit “Auswirkungen, Anpassung und Anfälligkeit” beschäftigt, wurde gestern veröffentlicht. Eine Zusammenfassung findet sich >> hier.

>> 4. UN-Klimareport, Teil 2 (eine Zusammenfassung) auf “Ökosystem Erde”

 

(12.3.2007)
EU-Klimaziele

Auf dem EU-Gipfel haben die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedsländer beschlossen, dass die EU ihre Treibhausgas-Emissionen bis 2020 um mindestens 20 Prozent gegenüber 1990 reduziert. Dieses Ziel soll über effizientere Energienutzung und erneuerbare Energien erreicht werden; erneuerbare Energien sollen bis 2020 einen Anteil von 20 Prozent am Gesamtenergieverbrauch haben, der Biokraftstoffanteil soll auf 10 Prozent steigen. Wenn andere Staaten nachziehen, will die EU ihre Emissionen um 30 Prozent senken. Um einen Klimawandel von mehr als 2 °C zu vermeiden, reichen diese Maßnahmen noch nicht aus (>> Wie viel Treibhausgase sind erlaubt?); dennoch stellen sie politisch eine Herausforderung dar: Es ist nämlich noch ungeklärt, wie das Reduktionsziel auf die einzelnen Mitgliegsländer verteilt werden soll. Klar ist aber, dass effiziente Energienutzung und die Verwendung erneuerbarer Energien in Zukunft sowohl in der Produktion als auch in der Produktentwicklung wichtiger werden.

Siehe auch: >> Betriebliches Energiemanagement

 

(12.2.2007)
Das Mega-Kraftwerk: Sparen

Eine neue SPIEGEL-Serie beschäftigt sich mit der Zukunft der Energieversorgung. In Teil 1 im SPIEGEL vom 12.2.07 zeigen die Autoren, dass konsequentes Sparen “die sicherste und sauberste aller Energien” ist - und sogar Gewinn abwirft. So ist eine Energiesparlampe wesentlich rentabler als jede Geldanlage, und alle Europäer konnten mit dieser Technik jedes Jahr 4,3 Milliarden Euro sparen. In Betrieben könnten etwa Elektromotoren mit moderner Regeltechnik viel sparen, aber zu oft entscheiden sich die Einkäufer für die billigen Modelle: Sie wissen nicht, dass 90 Prozent der Kosten auf den Strom entfallen. Mehr im SPIEGEL Nr 7/12.2.2007.

Siehe auch: >> Betriebliches Energiemanagement

 

(1.2.2007)
4. UN-Klimareport

Die neueste Fassung des “Klima-Reports”, in dem der Klimarat der Vereinten Nationen regelmäßig (die letzte Fassung ist aus dem Jahr 2001, vgl. >> Klimaerwärmung) die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel zusammenfasst, ist im Erscheinen begriffen. Zunächst erscheint am 2.2.2007 Band 1 “Wissenschaftliche Grundlagen”; Band 2 “Auswirkungen” und Band 3 “Reduzierung der Treibhausgase” sollen im Mai und Band 4, die Zusammenfassung, soll schließlich im November 2007 erscheinen. Die Berichte gelten aufgrund eines aufwendigen Review-Prozesses als die zuverlässigste Darstellung des Konsens unter den Klimawissenschaftlern.

>> 4. UN-Klimareport (eine Zusammenfassung) auf “Ökosystem Erde”
     oder als >>
Kundeninformation Nr. 4 zum Herunterladen (pdf, 542 kB)

 

(1.2.2007)
Automobilindustrie und Klimawandel

Dass die Automobilindustrie ihre Selbstverpflichtung zur CO2-Reduzierung einhalten wird, glaubt sie nicht einmal selbst mehr. Als Reaktion darauf will die EU-Kommission die durchschnittlichen Emissionen von Neuwagen bis 2012 auf 120 g CO2 pro gefahrenem Kilometer beschränken, das entspricht gut 5 Liter (Norm-)Benzinverbrauch auf 100 km bzw. 4,6 Liter Diesel. Die Chefs von 5 deutschen Automobilherstellern protestierten in einem Brief an die EU-Kommission: Dies sei “technisch nicht erfüllbar” und führe zur “Abwanderung zahlreicher Arbeitsplätze”. DIE ZEIT (1.2.2007) erinnert daran, dass auch die Verbannung von Blei im Benzin, die Einführung des Katalysators und jüngst der Rußfilter von der Autoindustrie bekämpft wurden - letztlich immer vergebens.

In diesem Zusammenhang ein paar Zitate aus der bestimmt nicht autofeindlichen Zeitschrift “Auto, Motor und Sport” über den 100.000-Kilometer-Dauertest mit dem Toyota Prius Hybrid (Heft 4, 31.1.2007): “Angenehmer Reisewagen”, die Hybrid-Batterie bereitete “übrigens während der gesamten Distanz keine Probleme”; überhaupt ließ der Prius bis auf ein Konkurrenzmodell “alle anderen Konkurrenten in der Kompaktklasse mit konventioneller und damit vermeintlich ausgereifter Technik hinter sich.” Schlussfolgerung: “Glückwunsch Toyota ... zum gelungenen Prius-Dauertest”. Der Normverbrauch des Testfahrzeugs betrug übrigens 4,5 Liter/100 km, der des aktuellen Modells 4,3 Liter und seine CO2-Emissionen 104 g/km - knapp 15 Prozent unter dem vorgeschlagenen EU-Limit für 2012: Es gibt sie schon, die Modelle mit Zukunft.

>> Automobilindustrie und Klimawandel - ein Kommentar auf “Ökosystem Erde”

 

(4.11.2006)
Die Kosten des Klimawandels

Sir Nicolas Stern war von 2000 bis 2003 Chefökonom der Weltbank, und das macht die Brisanz seines am 30. Oktober erschienenen Berichtes aus: Hier haben nicht die “üblichen Verdächtigen” die Kosten des Klimawandels untersucht, sondern ein renommierter, als neutral geltender Wirtschaftswissenschaftler. Das Ergebnis gelangte in die Schlagzeilen: Effektiver Klimaschutz würde ein Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung kosten - viel Geld; aber weiter zu machen wie bisher wäre 5 bis 20 mal so teuer. Die Auswirkungen des Klimawandels wären also viel teurer als konsequente Gegenmaßnahmen.

>> Eine Zusammenfassung des Berichts finden Sie >> hier
>>
Zum Stern Review final report (englischsprachig, download des Berichts)

 

(3.11.2006)
Gute Ideen können die Welt verändern

Die Werkzeuge, Modelle und Ideen für eine bessere Zukunft sind längst da - aber wo sind sie zu finden? Unter anderem hier: www.worldchanging.com

Gerade ist diese Sammlung als “Gebrauchsanweisung für das 21. Jahrhundert” auch als Buch erschienen (39,22 Euro bei amazon.de), da mag ein Blick vorab ins Internet schon mal einen Vorgeschmack liefern - schließlich brauchen wir bei all den Hiobsbotschaften (auch auf dieser Seite) auch Hoffnung und Visionen (Buch und Website englischsprachig).

 

(26.09.2006)
Noch 1 Grad Celsius ...

In einer neuen Studie unter Federführung von James Hansen, dem Direktor des NASA Goddard Institute for Space Studies, wurde die Temperaturentwicklung im letzten Jahrhundert untersucht. Danach ist 2005 das wärmste Jahr gewesen - dies ist besonders bemerkenswert, da es nicht wie 1998 ein El-Niño-Jahr war (der El-Niño trug 0,2 Grad Celsius zur Erwärmung bei). In den letzten drei Jahrzehnten sei die Temperatur um jeweils 0,2 Grad Celsius angestiegen. Die Studie untersucht auch die möglichen Folgen weiterer Erwärmung - vor allem den ansteigenden Meeresspiegel und die Folgen für die biologische Vielfalt. Mehr als ein weiteres Grad Celsius Erwärmung würde “eine gefährliche antropogene Störung” bedeuten, die nach der Klimarahmenkonvention zu vermeiden ist; Abhilfe können in erster Linie Energiestrategien schaffen, die den Kohlendioxidausstoß deutlich verringern.

Eine ausführliche Zusammenfassung des Artikels finden Sie >> hier, oder gehen Sie zum >> Artikel (englischsprachig) in den Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America,
Weitere Informationen zum >>
Klimawandel (auf “Ökosystem Erde”)

 

(09.09.2006)
Zeit zu handeln ...

befindet der Economist in seiner Ausgabe vom 9. September 2006 in seiner Titelgeschichte über den Klimawandel. Die Schlussfolgerungen der Klimaforscher seien so überzeugend, dass die möglichen katastrophale Konsequenzen aus dem Klimawandel die noch bestehenden Unsicherheiten überwiegen - also müsse gehandelt werden. Dabei sieht der Economist das größte Problem nicht auf der technischen oder ökonomischen Seite (hier seien die Herausforderungen kleiner als gemeinhin angenommen), sondern in der Politik: Da der Klimawandel ein globales Problem ist, möchte jedes Land den anderen Ländern die Lasten aufbürden. Hoffnung mache, dass selbst in den USA die Konservativen den Klimawandel längst nicht mehr geschlossen leugnen; und der Economist hält es für ausgemacht, dass die USA ihre Emissionen bald angehen werden. Und dann würden auch China und Indien ihre Position überdenken müssen, die ansonsten bald die USA als Hauptquellen für Klimagase überholen würden.

Zum Artikel auf der Internet-Seite des >> Economist
Weitere Informationen zum >>
Klimawandel (auf “Ökosystem Erde”)

 

Die Zukunft der Meere

... ist das Thema des aktuellen Sondergutachtens des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung “Globale Umweltveränderungen”. Insbesondere das Treibhausgas Kohlendioxid spielt auch hier eine unrühmliche Rolle: Die Erwärmung der Erde läßt auch das Meerwasser wärmer werden und den Meeresspiegel steigen; und Kohlendioxid läßt das Meerwasser sauerer werden. Der Untertitel des Gutachten heißt daher auch: zu warm, zu hoch, zu sauer. Damit Schutzmaßnahmen wirken können, ist konsequenter Klimaschutz die wichtigste Voraussetzung.

Zum Gutachten im Internet: http://www.wbgu.de/wbgu_sn2006.html

 

Die Zukunft der Energieversorgung

beschäftigt DIE ZEIT Nr. 13/2006: Anlässlich des Energiegipfels der Bundesregierung am 3. April untersucht sie den Stand der Energieeffizienz und befindet, dass diese sich noch im “Bereich der Eisenzeit der Energiegeschichte” befindet. Dabei kann es weder eine bessere Versorgungssicherheit noch eine Verbesserung der Umweltauswirkungen der Energieversorgung ohne Fortschritte bei der Energienutzung geben. DER SPIEGEL startet in Nr. 13/2006 gleich eine neue Serie, in der er den Kampf um Energiequellen als der Kalten Krieg der Zukunft interpretiert, in dem die Großmächte USA und China auf eine Konfrontation zusteuern.

Weitere Informationen: ZEIT-Artikel im Internet

 

Der Klimawandel - ein verständlicher Überblick

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung ist das führende deutsche Klimaforschungsinstitut, und Hans-Joachim Schellnhuber und Stefan Rahmstorf sind zwei führende Mitarbeiter dieses Instituts. Sie haben im März in der Beck’schen Reihe ein Büchlein “Der Klimawandel” veröffentlicht; versprochen wurde ein verständlicher Überblick. Eine detaillierte Buchbesprechung finden Sie >> hier.

Weitere Informationen: >> Potsdam Institut für Klimafolgenforschung

 

Das 21. Jahrhundert wird grün ...

... glaubt das manager-magazin. Der Artikel aus Heft 2/2006 über die Chancen, die ein klima- und ressourcenschützender Kurz für die deutsche Wirtschaft bietet, steht jetzt auch im Internet: Ökotechnik - Das grüne Jahrhundert. Berichtet wird etwa über die Forschung der Automobilindustrie an Brennstoffzellen und die Entwicklung alternativer Treibstoffe, vom Bioethanol, vom Kupferrecycling, von neuen Wärmedämmstoffen - und den grünen Anforderungen auf dem Zukunftsmarkt China.

 

GRI-Leitfaden Nachhaltigkeitsberichte 2006

Bei der Berichterstattung über Nachhaltigkeit hat sich der Leitfaden der Global Reporting Initiative (GRI) als Vorgabe und Orientierungshilfe durchgesetzt. Die im Jahr 2006 erschienene Fassung 3 steht im Internet zum download zur Verfügung (deutsche Fassung: www.globalreporting.org/Home/LanguageBar/LanguageGerman.htm).

Weitere Informationen zum >> Nachhaltigkeitsmanagement

 

Besseres Umweltrecht zu erwarten?

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen hat die Ideen zur Föderalismusreform, die Bestandteil des Koalitionsvertrages zwischen CDU/CSU und SPD sind, auf seine Auswirkungen auf das Umweltrecht untersucht: Zwar soll der Bund die konkurrierende Gesetzgebungskompetenz im Wasserrecht erhalten, aber dafür bekommen die Länder weitreichende und unbestimmte Abweichungsrechte in verschiedenen Rechtsgebieten. Der Schluss des Sachverständigenrates: Die Umweltgesetzgebung wird dadurch nicht effektiver, das angestrebte Umweltgesetzbuch kann so nicht erreicht werden.

>> www.umweltrat.de, dort: “Stellungnahmen” (Stellungnahme Nr. 10)

 

Kompostierbare T-Shirts von Trigema

Trigema und das Umweltforschungsinstitut EPEA haben kompostierbare T-Shirts entwickelt. Das Geheimnis sind gemeinsam mit Ciba entwickelte kompostierbare Farben, die laut EPEA-Geschäftsführer Michael Braungart sogar essbar sind (Handelsblatt 13.1.2006). Diese T-Shirts sind ein weiterer Schritt auf dem von Braungart vertretenen Weg der Öko-Effektivität, bei dem es darum geht, Verbrauchsgüter problemlos wieder in biologische Kreisläufe zurückführen zu können.

Weitere Informationen:
Michael Braungart und William McDonough haben ihre Ideen in einem lesenswerten Buch “Einfach intelligent produzieren” (Berliner Taschenbuch Verlag, 2003) vorgestellt.
>>
www.epea.com - Homepage des Umweltforschungsinstituts EPEA
>>
www.trigema.de - dort: Trigema-Shop -> Specials -> Kompostierbare T-Shirts

EPEA hatte zuvor mit der Firma Rohner bereits kompostierbare Möbelbezugsstoffe entwickelt: >> http://www.climatex.com/de/produkte/climatex_lifecycle.html

© Jürgen Paeger 2004 - 2011
 

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